Knoblauch-Gelee – gerösteter Knoblauch mal anders
Falls du bei der Überschrift des Beitrags gedacht hast „Knoblauch-Gelee? Ist die nun ganz durchgedreht?“, dann kann ich dazu nur eines sagen: Vielleicht, aber es hat sich gelohnt! Alle Knoblauch-Liebhaber sollten unbedingt weiter lesen, denn das heutige Rezept, das verrückt klingen mag, werdet ihr lieben! Das Gelee aus geröstetem Knoblauch überzeugt mit seinem herzhaften, süß-sauren Geschmack, ist einfach selbst gemacht und perfekt als Geschenk für Fans der italienischen oder mediterranen Küche.
Gelee aus geröstetem Knoblauch
Aufgrund meiner italienischen Wurzeln liebe ich es mit Knoblauch zu kochen und verwende dort wo andere eine Zehe nehmen gerne gleich mal zwei. Ich liebe den Duft, wenn man Knoblauch in heißem Olivenöl gibt. Wenn es dir genauso geht und du nicht zur Fraktion der Knoblauch-Verweigerer gehörst, dann ist die Variante als Aufstrich sicher auch etwas für dich. Bei diesem Rezept werden die Knoblauchköpfe zunächst im Backofen mit etwas Öl und Essig geröstet. Dadurch lässt sich aus den einzelnen Zehen eine Masse gewinnen, die danach unter anderem mit Wein und Essig zum Gelee verarbeitet wird. Ich gebe zu, dass der gesamte Prozess etwas aufwendig ist. Aber das Ergebnis ist es meiner Meinung nach Wert.
Verwendung von Knoblauch-Gelee
Das fertige Knoblauch-Gelee kannst du sehr gut zu Käse servieren und ist auf einer Käseplatte eine tolle Alternative zum mittlerweile üblichen Feigensenf. Gerade zu dezenteren Käsesorten stelle ich es mir richtig gut vor. Ich persönlich habe die Verwendung des Knoblauch-Gelees als Aufstrich für mich entdeckt. Auf Crostini, d.h. gerösteten Brotscheiben, gestrichen und als Gruß aus der Küche bzw. auf einer Vorspeisenplatte passt das sicher auch perfekt.
Diese zwei Varianten habe ich selbst ausprobiert und für sehr gut befunden. Jedoch sind der Fantasie hier wieder mal keine Grenzen gesetzt. Ich selbst werde es auf jeden Fall noch zu Fleisch probieren, vielleicht sogar mal wie eine Kräuterbutter?
Knoblauch-Gelee
Zutaten: (für ca. 450ml)
- 3 Knoblauchknollen
- 3 EL Olivenöl
- 200ml trockener Weißwein
- 3 EL + 120ml weißer Balsamico-Essig
- 200ml Wasser
- 1 EL Pfefferkörner
- 3 EL Zitronensaft
- 250g Gelierzucker 2:1
Benötigtes Material:
- Einmachgläser (vorher sterilisieren)
- Passier- oder Seihtuch (zur Not auch ein Filter möglich)
Zubereitung:
- Mit einem scharfen Messer zunächst am oberen Teil der Knoblauchknollen quer so viel wegschneiden, dass die Knoblauchzehen zu sehen sind (siehe Foto unten). Backofen auf 175°C (Umluft) vorheizen.
- Aus Aluminiumfolie drei Quadrate mit einer Seitenlänge von ca. 10-12cm schneiden. Dann in die Mitte jedes Quadrats eine Knolle mit der geschnittenen Seite nach oben geben. Nun jeweils ein Esslöffel Öl und Essig darauf verteilen und den Knoblauch nicht allzu fest mit der Alufolie verschließen. Hierbei darauf achten, dass durch die Päckchen die Flüssigkeit nicht austreten kann.
- Die Knoblauchpäckchen auf eine mit Backpapier ausgelegte Form legen und für etwa 45-60 Minuten im Backofen rösten. Die Zehen sollten danach weich sein. Dies kann man sehr gut durch Reinstechen mit einer Gabel testen.
- Den Knoblauch aus dem Ofen nehmen und so lange abkühlen lassen, dass man die Knollen ohne sich zu verbrennen in die Hand nehmen kann. Anschließend die Knoblauchzehen schälen und mit einer Knoblauchpresse pressen.
- Nun die erhaltene Knoblauchpaste zusammen mit dem Wein, dem Wasser und den 120ml Essig in einen Topf geben. Die Pfefferkörner mit einem Mörser grob mahlen und dazugeben.
- Das Ganze bei mittlerer Hitze aufkochen und für 5 Minuten kochen lassen. Anschließend bei ausgeschalteter Flamme im geschlossenen Topf für 15 Minuten ziehen lassen.
- In der Zwischenzeit in einem Sieb ein Passier- oder Seihtuch geben. Zur Not kann hier auch ein auf das Sieb angepasste Tee- oder Kaffeefilter verwendet werden. Durch dieses dann die Masse aus dem Topf komplett durchfiltern. Dies dauert seine Zeit, nicht wundern.
- Die erhaltene Flüssigkeit in einen Messbecher geben und sollten es unter 375ml sein mit Wasser entsprechend auffüllen. Zusammen mit dem Zitronensaft und dem Gelierzucker in einen großen Topf geben und bei starker Hitze unter Rühren zum Kochen bringen, bis es kräftig sprudelt. Ab diesem Augenblick für weitere 4 Minuten sprudelnd kochen und währenddessen weiterrühren. Die heiße Masse anschließend in die sterilisierten, heiß ausgespülten Gläser füllen und sofort mit dem Schraubdeckel verschließen.
Tipps:
- Probiere Varianten beim Gelee aus, indem du zusätzlich zum Pfeffer beispielsweise Kräuter wie Rosmarin dazugibst.
Wenn du in deinem Bekanntenkreis Knoblauchliebhaber hast, ist ein Gläschen Knoblauch-Gelee mit Sicherheit eine tolle Idee mit der niemand rechnet. Auch möglich wäre es ein Gläschen als Füllung eines Adventskalenders zu nehmen. Diese Idee ist gemeinsam mit ein paar anderen Leckereien auch Teil des Adventskalenders für Hobbyköche. Lass dich doch dort inspirieren!
Buon appetito Elena
Schreibe einen Kommentar