365 Tage Glück – Das Ende meines Projektes
365 Tage sind eine lange Zeit? Wohl kaum, denn für mich ist 2014 wie im Fluge vergangen. Mit Ende des Jahres ist auch mein Projekt „heute gibt es… eine kleine Portion Glück!“ abgeschlossen, dass ich genau vor einem Jahr – also am 1. Januar 2014 – gestartet habe. Viele von euch haben mich während dieser Zeit über Instagram, Facebook und Co. begleitet. Viele Fragen wurden gestellt und sicherlich sind viele noch nicht beantwortet. Diesen Artikel möchte ich dazu nutzen, häufig gestellte Fragen zu beantworten, Eindrücke zu schildern und über Erfahrungen zu berichten.
Warum ein 365-Tage-Projekt?
Wenige Wochen vor Beginn meines Projektes habe ich in der Zeitschrift „Flow“ – übrigens sehr empfehlenswert – einen Artikel zu 365-Tage-Projekten gelesen. Dieser Artikel hat mich so stark inspiriert, dass ich nach dem Lesen auch unbedingt ein solches Projekt starten wollte. Wieso? Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich in der Lage bin so etwas durch zu ziehen. 365 Tage lang etwas machen, jeden einzelnen Tag – das hörte sich für mich nach einer großen Herausforderung an. Und diese wollte ich unbedingt annehmen.
Wie kamst Du auf Glückskekse?
In dem Artikel wurden einige Projekte vorgestellt – vom täglichen Fotografieren eines bestimmten Objektes, etwas zeichnen, häkeln und noch vieles mehr – aber keines war so wirklich das Richtige für mich. Ich wollte unbedingt etwas machen, wovon nicht nur ich etwas habe, sondern mit dem ich auch anderen Personen eine kleine Freude machen konnte. Wenige Tage vor Jahreswechsel hatte ich dann die Idee mit den Glückskeksen. Jeder kennt diese Kekse, die eine gute Botschaft in sich tragen. Wer würde sich nicht darüber freuen, einen solchen Keks zufällig und ganz unerwartet zu finden? Als Foodbloggerin mussten diese Kekse unbedingt selbstgemacht sein und so entstand Schritt für Schritt die Idee der Glückskekskarten, die ich das letzte Jahr über verteilt habe.
In folgendem Bild seht ihr den allerersten Glückskeks, noch nicht in der Form perfektioniert und ohne laminierte Karte.
Haben sich Leute zurückgemeldet?
Diese Frage wurde mir im letzten Jahr so einige Male gestellt. Viele Menschen waren verwundert, als ich ihnen erzählte, dass es wirklich Rückmeldungen gab. Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn meines Projektes auch nicht mit welchen gerechnet habe. Trotzdem entschloss ich mich dazu einen QR-Code auf die Karten zu kleben, mit dem man auf eine bestimmte Seite meines Blogs gelangt und als Finder eine Nachricht hinterlassen konnte. Bereits kurze Zeit nach dem Start des Projektes kam auch schon eine positive Rückmeldung – ein Besucher der Bücherei in Esslingen fand die Glücksbotschaft am Schwarzen Brett – was mich total gefreut hat.
Insgesamt haben sich, bezogen auf die Anzahl der Karten, nur wenige zurückgemeldet, was an sich aber auch logisch ist. Gründe dafür sind sicherlich, dass manche Leute nicht internetaffin sind, manche sich nicht trauen auf Blogs zu kommentieren, manche Kekse und Karten einfach entsorgt wurden – so traurig das erstmal klingen mag – oder auch welche noch nicht gefunden wurden.
Da ich aber das Projekt nicht aufgrund der Rückmeldungen angefangen habe, machte ich immer weiter, denn ich war davon überzeugt, dass sich viele Leute über die Karte freuten, auch wenn es von ihnen keine Rückmeldung gab.
Aber über jede einzelne Rückmeldung freute ich mich ganz arg, sei diese über E-Mail, Instagram oder Kommentare auf dem Blog. Deshalb Dankeschön an die Leute, die mir auf irgendeinem Wege eine Nachricht haben zukommen lassen!
Wie kam das Projekt bei Mitmenschen an?
Bis auf wenige Ausnahmen, die sich fragten, wieso man so etwas macht und sich für Fremde Mühe geben würde, haben die meisten Leute den Sinn meines Projektes verstanden. Viele waren von der Idee begeistert und bewunderten mit jedem Tag der verging, dass ich das Projekt so durchziehe. Ich denke, dass es immer Menschen geben wird, die nur etwas geben, wenn sie im Gegenzug etwas bekommen. Aber zum Glück gibt es auch viele, welche die Kleinigkeiten im Leben zu schätzen wissen und sich von meinem Projekt inspirieren ließen auch etwas zu tun.
An was für Orte hast du deine Kekse verteilt?
Ganz unterschiedlich, obwohl die meisten Kekse in meiner Umgebung, d.h. rund um Esslingen am Neckar und Stuttgart verteilt wurden. Manchmal wurden die Karten an zentrale Orte, andere Male in Seitengassen gelassen, je nach Lust und Laune. Ich habe diese auf Parkbänke gelegt, an Laternen, Mauern oder Statuen geklebt oder auch mal in einem öffentlichen Verkehrsmittel liegen gelassen – Masking Tape war während diese Zeit mein ständiger Begleiter.
Einzelne Kekse wurden beispielsweise – während Urlaub und Tagesausflügen – unter anderem auch in München und Hamburg verteilt.
Wer mir nicht auf Instagram folgt oder sich die Kekse nochmal in Erinnerung rufen will, kann dies in meinem Flickr-Album gerne tun.
Hast du wirklich jeden einzelnen Keks selbst verteilt?
Nein, dies war leider nicht immer möglich. Die liebe Judy vom Blog „judysdelight“ hat für einige Tage die „Glückskeksfee“ gespielt und die Kekse in Stuttgart verteilt, während ich auf einer Exkursion in Zell am See war. Da wir dort viel in der Natur und an Orten unterwegs waren, an denen kaum Leute vorbei kommen, habe ich mich dazu entschlossen, die Kekse dort nicht zu verteilen.
Aber auch mein Bruder und mein Mann mussten mal aushelfen, als ich krankheitsbedingt dazu einfach nicht in der Lage gewesen bin.
Doch bis auf diese wenige Tage wurden alle Kekse persönlich von mir verteilt. Hier nochmal ein Dankeschön an die oben genannten Personen für die Hilfe!
Welche positiven Erfahrungen hast du während des Projektes gemacht?
Was mir eine riesen Freude bereitet hat und ich sicher nicht vergessen werde ist ein Geschenk einer lieben Mitverfolgerin des Projektes. Diese hat mir ein liebes Päckchen geschnürt, dass ich eines Tages unerwartet vom Postboten erhalten habe. Leider hat diejenige nur Anonym geschrieben, sodass ich mich nicht persönlich bei ihr dafür bedanken konnte. Falls diese Person hier mitlesen sollte, auch hier nochmal „Dankeschön“ für die nette Geste, mit der sie mir eine Freude machen wollte, was ihr auch gelungen ist.
Eine weitere tolle Erfahrung, war das Interview mit der Stuttgarter Zeitung. Nachdem ein Journalist durch Zufall eines meiner Kekse gefunden hat, war dieser so von der Idee begeistert, dass er unbedingt mehr dazu wissen wollte. Im August erschien dann im regionalen Teil der genannten Zeitung ein Artikel zu meinem Glückskeksprojekt. Wer diesen Artikel damals nicht lesen konnte, kann diesen hier online nachlesen.
Hat Dich das Projekt auf irgendeine Weise verändert?
Hmm, schwer zu sagen. Dank des Projektes wurde meine Hoffnung bestätigt, dass es in unserer materialorientierten Gesellschaft noch genug Menschen gibt, die sich im Alltag auch über einen kleinen Glückskeks freuen. Die positiven Rückmeldungen haben mir gezeigt, wir ein solcher Fund den Tag der Leute erheitern kann. Wieso also nicht ab und zu sich die Mühe machen und anderen – auch fremden Personen – etwas kleines schenken? Und sei es nur ein nettes Lächeln oder ein Zettel mit einer positiven Botschaft, der irgendwo festgeklebt wird, jeder kann mit etwas Kleines etwas bewirken 😉
Gibt es 2015 ein neues Projekt?
Leider nein. Ich habe lange überlegt, ob ich das Projekt weiterführe oder ein ganz anderes Projekt starte. Da ich aber nun beruflich in eine Phase kommen werde, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird, habe ich mich dagegen entschlossen. Ich mag kein Projekt anfangen, um dieses nach kurzer Zeit abbrechen zu müssen. Aus diesem Grund habe ich gestern meinen letzten Glückskeks verteilt, den ihr weiter unten sehen könnt. Irgendwie ist es heute etwas komisch ohne dieses „Ritual“, denn irgendwie gehörte es schon zu meinem Alltag dazu.
Aber vielleicht wird das Projekt auch irgendwann wieder zum Leben erweckt, wer weiß 😉
Habt ihr noch Fragen?
Dann fragt! Falls euch noch irgendetwas rund um das Projekt interessiert, dann zögert nicht und fragt einfach. Ich werde mir die Mühe geben, jede Frage bestmöglichst zu beantworten.
Aber auch sonst freue ich mich über eure Meinungen und Eindrücke. Kommentieren ist hier ausdrücklich erwünscht 🙂
Zum Schluss nochmal ein großes DANKE an all die lieben Menschen, die mich in dieser Zeit begleitet haben. Jede positive Äußerung hat mich während dieser Zeit motiviert und mir gezeigt, wie viele tolle Menschen um mich rum sind. Bleibt weiterhin so!
Elena
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