Frittata di spaghetti – eine leckere Resteverwertung für Nudeln
Kennt ihr das: Man hat Gäste zum Essen eingeladen, möchte nicht riskieren, dass diese nicht satt werden und kocht viel zu viel. Gerade als Kochanfänger ist mir das sehr oft passiert und wir mussten uns tagelang von Resten ernähren oder ab und zu landeten Lebensmittel in den Müll. Mit den Jahren habe ich gelernt, die Mengen eher abzuschätzen bzw. Gerichte zu kochen, die ohne Qualitätsverlust eingefroren werden können.
In diesem Zusammenhang habe ich auch das Kettenkochen für mich entdeckt. Hierbei geht es darum bestimmte Zutaten bewusst in größeren Mengen zu kochen, um diese dann an aufeinander nachfolgenden Tagen zu verarbeiten und somit Zeit zu sparen. Typisch ist beispielsweise das Kochen von Kartoffeln, da dies viel Zeit in Anspruch nimmt. Die bessere Planung meiner Mahlzeiten hat mir mit den Jahren geholfen, die Menge an Lebensmittel, welche in den Müll landen, drastisch zu reduzieren.
Bei dem heutigen Gericht könnt ihr Nudelreste vom Vortag benutzen und zu einer Frittata weiterverarbeiten. Eine Frittata ist ein italienisches Omelette, ähnlich der spanischen Tortilla. Es gibt tausende Varianten und eignet sich perfekt für die Verwertung von Resten. Typisch in Italien ist dabei die Spaghetti-Frittata, ein Gericht aus der Nachkriegszeit, das noch heute zubereitet wird, wenn Spaghetti vom Vortag übrig bleiben. Selbstverständlich kann man bei diesem Gericht die Nudeln frisch abkochen, muss dies aber nicht tun, da die Qualität dieselbe ist.
Die kulinarische Weltreise nach Italien
Da die Frittata di spaghetti ein in vielen Regionen typisches, aber in Deutschland noch recht unbekanntes Gericht aus Italien ist, passt dieses meiner Meinung nach perfekt für „Die kulinarische Weltreise“ von Volker. Hierbei handelt es sich um eine Bloggeraktion, die uns jeden Monat in ein anderes Land der Welt bringt. Hierbei soll dann ein landestypisches Gericht gekocht oder gebacken werden, wodurch man selbst seinen Horizont erweitern kann. Ich liebe es in der Küche zu experimentieren und koche privat auch gerne Gerichte aus anderen Ländern. Da die Reise aber quasi in meiner Heimat startet, wollte ich gerade heute nicht fehlen, auch wenn ihr auf meinem Blog schon einige Rezepte aus der italienischen Küche findet.
Für die Frittata habe ich mich deshalb entschieden, weil ich euch kein klassisches Rezept vorstellen wollte, sondern etwas eher unbekanntes, was aber den meisten Menschen und vor allem auch Kindern schmeckt. Das tolle hierbei ist, dass es ein typisches „Kühlschrankgericht“ ist, d.h. ihr könnt je nachdem, was ihr gerade im Kühlschrank habt benutzen, um das Rezept zu variieren und auf den eigenen Geschmack anzupassen. Übrigens können die Nudeln – es müssen ja nicht unbedingt Spaghetti sein – auch schon mit der Soße gemischt sein. Falls ihr also noch etwas Ragù alla bolognese übrig habt, könnt ihr dieses auch dazugeben, so hat das Gericht einen tomatigen Geschmack. Ihr seht, die Möglichkeiten sind unendlich! Mein Rezept zeigt eine sehr einfache Variante und soll euch deshalb nur als Anregung dienen, um das Prinzip hinter der Zubereitung des Gerichtes nachvollziehen zu können. Geschmacklich erinnert diese Version an den Klassiker Spaghetti alla carbonara.
Frittata di spaghetti
Zutaten:
- 350g Spaghetti
- 3-4 EL Milch (falls Spaghetti vom Vortag)
- 4 Eier
- 40g geriebenen Parmesan
- 30g weiche Butter
- 100g Speck, Schinken o. ä.
- Salz
- Pfeffer
- etwas Olivenöl
Zubereitung:
- Die Nudeln al dente kochen und abseihen. Sind diese vom Vortag etwas Milch hinzugeben und durchmischen, sodass die Spaghetti nicht mehr aneinander kleben.
- Die Eier hinzugeben und mit zwei Gabeln alles gut durchmischen.
- Nun den Käse, die in kleine Stücke geschnittene Butter, den gewürfelten Speck, Salz und Pfeffer hinzugeben und wiederum alles gut mit den Gabeln vermengen.
- In eine Pfanne (Durchmesser 22-24cm) einen Schuss Olivenöl geben und erhitzen.
- Anschließend die Nudeln in die Pfanne füllen und bei mittlerer Hitze so lange anbraten, bis es am Boden eine gleichmäßige, goldbraune Färbung hat und knusprig ist. Dies könnt ihr nachprüfen, indem ihr die Frittata am Rand leicht anhebt.
- Danach die Frittata auf einen flachen Teller stürzen, wiederum einen Schuss Olivenöl in der Pfanne erhitzen und das Ganze von der anderen Seite anbraten. Hierbei einfach das Spaghetti-Omelette in die Pfanne rutschen lassen.
- Sobald die Spaghetti-Frittata auch von der anderen Seite eine goldbraune Kruste hat, ist diese fertig und kann serviert werden.
Wichtige Tipps und Informationen:
- Statt Spaghetti können selbstverständlich auch andere Nudelsorten verwendet werden. Bei Nudelsorten wie Fusilli würde ich noch ein Ei zusätzlich einplanen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Nudeln nicht zusammenhalten.
- Die Frittata kann sowohl warm, als auch kalt gegessen werden und hält sich etwa 1-2 Tage.
- Wer mag kann die Zutaten variieren, einen anderen Käse benutzen, Gemüse dazugeben oder auch Nudeln mit Tomatensoße verwenden.
Die größte Schwierigkeit in diesem Gericht liegt wahrscheinlich beim Stürzen der Frittata, was aber kein großes Kunstwerk ist. Ihr seht, ein perfektes Gericht für jegliche Kochanfänger! Gerade da verschätzt man sich im Alltag ja sowieso mit den Nudelmengen und kann diese dann am nächsten Tag für etwas anderes Leckeres verwenden.
Habt ihr noch Lust auf weitere italienische Gerichte? Dann schaut unbedingt bei den anderen Teilnehmern unserer Weltreise nach:
Lust auf noch mehr Pasta?
Casarecci mit Brokkolicreme | Nudeln mit Salsiccia-Auberginen-Soße | Orecchiette mit Speck-Tomatensoße | Pasta e ceci | Pasta mit Lieblingstomatensoße | Penne rigate mit Borlottibohnen und Pancetta | Pici con Ragù |Spaghetti carbonara | Spaghetti con agretti e speck
Lust auf Risotto?
Risotto alla trota | Risotto mit Gorgonzola und Birne
Lust auf Brot, Pizza und Co?
Calzone mit Salsiccia, Spinat und Büffelmozzarella
Lust auf Fleisch?
Polpette al sugo
Lust auf eine leckere Beilage?
Italienischer Kräuterdip | Ofenpanelle
Lust auf einen Nachtisch?
Italienische Sauerkirschtarte |Panna cotta mit Fruchtsoße
Lust auf einen kulinarischen Reisebericht?
Officina della Bistecca
Elena
Schreibe einen Kommentar