Karottengrün-Pesto – Karottengrün in der Küche verwerten
Genau, du hast richtig gelesen: Heute habe ich ein Rezept für dich, bei dem das Karottengrün, also die Blätter von Karotten, die Grundzutat ist. Die meisten Leute aus meinem Umfeld kaufen Karotten im Supermarkt direkt ohne Karottengrün, da dieses daheim sowieso gleich in den Müll landet. Die Frage wie bzw. ob man Karottengrün verwenden kann, stellen sich diese Personen gar nicht. Schade, denn aus den Möhrenblättern lässt sich das ein oder andere leckere Gericht zaubern. Meinen klaren Favoriten stelle ich dir heute vor: Pesto.
Was kann man aus Karottengrün machen?
Frisches Karottengrün kannst du ohne Bedenken roh essen. Damit es länger frisch bleibt, solltest du dieses nach deinem Einkauf von den Karotten entfernen und in einen Becher mit Wasser an einen kühlen Ort stellen. So hält es sich wenige Tage und muss dann nicht zwangsläufig auf einmal verbraucht werden.
Falls du ein Fan von grünen Smoothies bist, kannst du die Blätter gleich zum Frühstück in deinen Blender geben und zu einem gesunden Getränk verarbeiten. Ich selbst bin nie so wirklich warm mit diesem Trend geworden, kenne aber genügend Leute, die darauf schwören. Solltest du dazugehören, verwende beim nächsten Mal nicht nur Spinat für die knallig grüne Farbe, sondern nimm auch das Möhrengrün dazu!
Du bereitest die Karotten in etwas Butter geschwenkt in der Pfanne zu? Dann hacke etwas von dem Karottengrün, gib es in die Pfanne dazu und rühre es kurz unter. Das sieht nicht nur farblich auf dem Teller besser aus, sondern gibt dem Gericht eine besondere Note. Magst du deine Karotten lieber dippen, kannst du das Karottenkraut für einen Kräuterquark verwenden. Ebenfalls lecker!
Gehörst du wie ich zu den großen Pesto-Liebhabern, dann hat mein Karottengrün-Pesto das Potential deine liebste Verwertungsart zu sein. Sei gleich gewarnt, dass es im Vergleich zu „normalem Pesto“ -(so wird von vielen der bekannte Pesto genovese aus Basilikum bezeichnet) etwas bitter schmeckt. Ich persönlich liebe diese Bitterkeit aber, denn sie gibt dem Nudelgericht das gewisse etwas. Übrigens: Verwende dein Pesto statt mit Pasta für einen Pestokranz oder als eine Variante der klassischen Bruschetta auf gerösteten Brotscheiben.
Rezept für leckeres Karottengrün-Pesto
Das heutige Rezept meines Karottengrün-Pestos ist inspiriert von meiner Bloggerkollegin Sus, die bereits seit 15 Jahren Rezepte auf ihrem Blog CorumBlog 2.0 veröffentlicht. Zugegebenermaßen kannte ich ihren Blog nicht, bis sie mir beim Blogger-Event Koch mein Rezept zugelost wurde. Die Wahl des Rezeptes fiel mir bei der riesigen Auswahl nicht einfach und ich würde sagen, dass bei ihr wirklich jeder fündig wird. Sie hat sowohl einfache Hausmannskost, aber auch Gerichte aus fernen Ländern. Sehr spannend finde ich beispielsweise ihre Variante vom berühmten Limoncello: Yuzucello. Wenn es nicht so schwer gewesen wäre an Yuzu-Früchte zu kommen, wäre das wahrscheinlich meine Wahl gewesen.
Aber letztendlich ist es dann doch das Pesto geworden, was ich euch hier eigentlich schon vor Ewigkeiten zeigen wollte. Sus Rezept beinhaltet Haselnüsse, die ich aus allergischen Gründen in der Familie durch Mandeln ersetzt habe. Ihre Variante ist übrigens auch für Veganer geeignet, aber ich konnte einfach nicht auf die Zugabe von Käse verzichten. Typischerweise wird bei Pesto meist Parmesan verwendet, den ich diesmal aber durch Pecorino ersetzt habe. Dieser passt meiner Meinung nach etwas besser zu den bitteren Geschmacksnoten des Karottengrüns.
Karottengrün-Pesto
Zutaten: (für ca. 2 Gläschen à 150ml )
- 1 Bund Karotten mit Karottengrün (Bio-Qualität)
- 40g (geschälte) Mandeln
- 1-2 Knoblauchzehen
- 50g Pecorino
- ca. 150ml Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Die Mandeln in einer Pfanne leicht anrösten, abkühlen lassen und fein mahlen.
- Karottengrün von den Karotten entfernen, gut waschen und abzupfen. Knoblauch (je nachdem wie intensiv man es mag eine oder zwei Zehen) schälen und grob schneiden. Käse reiben.
- Alle Zutaten in einen Mixer geben und grob pürieren. Hierbei am besten zunächst 100ml Öl hinzugeben und bei Bedarf die Menge anpassen, sodass am Ende eine pastenartige (nicht flüssige!) Konsistenz erreicht wird. Zum Schluss noch mit Salz und etwas Pfeffer abschmecken.
Tipps:
- Ersetze die Mandeln durch andere Nüsse wie beispielsweise Haselnüsse oder Cashew-Kerne.
- In Gläschen abgefüllt und mit Öl bedeckt, hält sich dein Pesto gut 1-2 Wochen im Kühlschrank.
- Für eine längere Haltbarkeit kannst du den Pesto auch in Gläser oder für eine geschicktere Portionierung in einer Eiswürfelform einfrieren und bei Bedarf kurz vorher auftauen.
- Falls du kein großer Freund von bitteren Geschmacksnoten bist, solltest du bei der Wahl deines Olivenöls darauf achten, dass dieser nicht auch leicht bitter schmeckt. Alternativ kannst du auch ein geschmacksneutrales Öl wie Sonnenblumenöl verwenden.
- Achte darauf die Zutaten nicht ewig miteinander zu mixen: Bildet sich zu viel Wärme verliert dein Pesto an Geschmack.
Haltbarkeit von selbstgemachtem Pesto
Was ich an Pesto liebe? Dass man in weniger als 15 Minuten ein leckeres Nudelgericht damit servieren kann. Wie du siehst ist es kein großer Aufwand dieses spontan herzustellen. Aber viel praktischer ist es, wenn man sich auch diesen Arbeitsschritt an einem stressigen Tag ersparen kann, oder?? Genau aus diesem Grund habe ich immer etwas auf Vorrat daheim.
Frisch zubereitet hält sich selbstgemachtes Pesto 1-2 Woche im Kühlschrank. Wichtig ist dabei, dass es mit Öl bedeckt ist, da es sonst anfängt zu schimmeln. Falls du dich also an dem Inhalt des Gläschens bedienst, vergiss nicht etwas Olivenöl nachzufüllen. Auf diese Art und Weise kannst du dein Pesto frisch zubereiten, aber auf zwei Wochen verteilt z.B. für verschiedene Gerichte konsumieren.
Was ich aber noch geschickter finde: Pesto einfrieren! Genau für solche Fälle habe ich mir vor Jahren eine Eiswürfelform gekauft, in der ich die Masse einfülle, einfriere und dann die Würfel in einer Dose aufbewahre. So kann ich auch nur eine Portion für mich zubereiten, wenn ich einen stressigen Tag hatte und nicht ewig in der Küche stehen möchte. Hört sich das nicht perfekt an?
Zum Schluss sei dir noch verraten: Es gibt noch ein paar andere Pflanzen, dessen Blätter man ohne Bedenken verwerten kann und leider auch viel zu oft entsorgt. Dazu gehören unter anderen Radieschen, Kohlrabi und Mairüben. Einfach zu schade für die Tonne 😉
Buon appetito Elena
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