Piadina Romagnola – ein Klassiker des italienischen Street Foods

Nach einer längeren Pause, geht es ab heute weiter mit der Blogkategorie: „Cucina italiana – Lerne alles zum Thema . . .“, die im letzten Jahr so gut bei euch ankam. Wem das Ganze nichts sagt, dem empfehle ich den Blogpost zu meinen Gnocchi di patate, wo ich alles genau erklärt wird.

Im Februar habe ich mich nach langem Überlegen für ein meiner Meinung nach sehr spannendes und oft unterschätztes Thema entschieden:

Italienisches Street Food

Ich bin ein großer Fan von leckeren Gerichten, die man an einem Imbissstand oder auf einem Wochenmarkt kaufen und direkt aus der Hand essen kann. In Italien ist die Street Food Szene riesig und geht weit über die Pizzaschnitte und Panini hinaus! Jede Region hat hierbei bestimmte Spezialitäten, die nur dort hergestellt werden und Manches gibt es dagegen über den ganzen Stiefel verteilt.

An den Februarsonntagen möchte ich euch eine kleine Auswahl meiner liebsten Gerichte zeigen, die sich auch daheim ganz einfach herstellen lassen. Street Food in den eigenen vier Wänden, das schreit ja quasi nach einem gemütlichen Abend mit Freunden und Familie! 

Den Anfang dieser Serie macht ein unscheinbares Fladenbrot aus der Region Emilia-Romagna:

Piadina Romagnola: Italienisches Street Food - gefüllte Fladenbrote

Die Piadina Romagnola

Die Piadina Romagnola – bzw. auch einfach nur Piadina genannt – ist mittlerweile nicht nur im Norden Italiens, sondern bis in den Süden bekannt. Dieses sehr einfache Brot ist hauptsächlich deshalb beliebt, weil es aufgrund der unterschiedlichen Füllungen so variabel ist. Oft kann man sich an bestimmten Imbissständen die Füllung selbst zusammenstellen, ähnlich wie bei Panini.

Typischerweise werden die Fladen nachdem sie aus wenigen Zutaten geknetet und geformt werden, auf einer Terracotta-Platte gebacken. Daheim kann man einfach eine Pfanne nehmen, bzw. falls vorhanden auch eine Gusseisen-Pfanne. Nach dem Füllen könnt ihr die Piadine anstatt auf der Pfanne auch kurz in einem Kontaktgrill erwärmen und warm genießen.

Traditionell werden diese Brote mit Schweineschmalz zubereitet und sind somit nicht vegetarisch. Dies ist übrigens bei sehr vielen Teigen des italienischen Street Foods, was vielleicht den meisten Vegetariern nicht wirklich bewusst ist. Im Zweifelsfall in Italien nachfragen, ob im Teig „strutto“ verwendet wird.
Daheim könnt ihr aber sehr einfach eine vegetarische bzw. vegane Variante zubereiten, indem ihr Schweineschmalz durch Öl und Milch durch Wasser ersetzt (siehe Tipps im Rezeptkasten).

Tausendundeine Füllung!

Wenn es ans Füllen der Piadine geht, sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Tobt euch aus, experimentiert und mischt euch etwas Leckeres aus euren Lieblingszutaten zusammen. Beliebt sind Kombinationen wie Salami, Scamorza affumicata, frische Tomaten und Rucola. Aber auch gebratene Paprika und Hähnchenbrust sind ideal, je nachdem, was euch persönlich schmeckt!

Bei der Zusammenstellung eurer Füllung müsst ihr nur darauf achten, dass ihr nicht nur trockene Zutaten verwendet. Damit eure Piadina insgesamt also nicht zu trocken ist, empfehle ich immer eine etwas „saftigere“ Komponente zu verwenden. Mögliche Zutaten sind hierbei beispielsweise gestückelte frische Tomaten, in Öl eingelegte Tomaten, Pesto, Aioli und Tapenade.

Rezept
Piadina Romagnola
Gesamtzeit
20min

Piadina Romagnola

Zutaten: (für 6-7 Stück)

  • 500g Mehl
  • 100ml Milch
  • 100 ml Wasser
  • 100g Schweineschmalz oder 100ml geschmacksneutrales Öl
  • ½ TL Salz
  • ½ TL Natron

Zubereitung:

  1. Die Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und zu 6-7 gleich große Kugeln formen.
  2. Die Kugeln zunächst mit den Händen flach drücken und dann mit dem Wellholz zu etwa 2-3mm dicke Fladen ausrollen. Diese sollten vom Durchmesser etwa 25cm sein.
  3. Eine (Gusseisen)Pfanne vorheizen und die Fladen anschließend bei mittlerer Hitze von jeder Seite max. 2 Minuten lang backen.
  4. Die Piadine nach Lust und Laune füllen. Hierbei auf die Hälfte des Brotes die Füllung verteilen, dieses in der Mitte falten und nochmals von jeder Seite 1 Minute lang in der Pfanne erwärmen, sodass beispielsweise Käse anschmelzen kann.
  5. Warm servieren und genießen.

Wichtige Tipps und Informationen:

  • Traditionell verwendet man Schweineschmalz, die vegetarische Alternative mit Öl ist qualitativ aber nicht schlechter.
  • Für eine vegane Variante zusätzlich die Milch komplett durch Wasser austauschen.
  • Als Füllungen wird oft Schinken bzw. Salami mit einem Käse wie z.B. Provolo dolce oder affumicato kombiniert und mit gestückelten Cocktailtomaten und frischem Basilikum ergänzt.
    Hier könnt ihr aber nach eigenem Geschmack neue Kombinationen kreieren und eurer Fantasie freien Lauf lassen!
  • Die Piadine lassen in einer Frischhaltedose bis zu 2 Tage im Kühlschrank aufbewahren.
  • Die Fladenbrote können auch auf Vorrat eingefroren werden. Hierfür die ungebackenen Fladen zwischen Frischhaltefolie einfrieren. Zum Zubereiten 15 Minuten vorher aus dem Gefrierschrank nehmen, sodass sie flexibel sind, und wie gewohnt backen.

Dieses Rezept gehört mittlerweile zu meiner „schnellen Feierabendküche“. Die Zutaten habe ich bis auf den Schweineschmalz eigentlich immer daheim, dieses wird im Zweifelsfall aber einfach durch Öl ersetzt und es gibt die vegetarische Variante. Eine Füllung lässt sich aus Resten auch sehr einfach zusammenmischen. Ihr seht, mehr als einfach!

Piadina Romagnola: Italienisches Street Food - gefüllte Fladenbrote

Nun bin ich aber gespannt, wie euch das Thema im Februar gefällt und bin gespannt, welche Gerichte euch noch zum italienischen Street Food einfallen. Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Buon appetito
Elena

Schreibe einen Kommentar zu Elena Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Website Name, E-Mail, Kommentartext sowie IP-Adresse und Zeitstempel deines Kommentars. Detaillierte Informationen dazu findest du in der Datenschutzerklärung.